Sommernacht 2004

Der bisherige Sommer 2004 war eigentlich eher ein besserer Herbst. Uns Küstenangler soll das aber nicht stören. Das Wasser hat, für die Jahreszeit, recht kühle Temperaturen. Den Fischen sollte dies entgegenkommen. Am Freitag machte ich meinen ersten Versuch in diesem Sommer. Der Strand von Sierksdorf ist eigentlich nicht gerade prädestiniert für die sommerliche Nachtfischerei, aber einen Versuch sollte es allemal wert sein. Leider blieb es bei dem Versuch, denn die Fische liessen sich nicht blicken. Deshalb am heutigen Montag ein erneuter Versuch in Dazendorf. Ankunft gegen 21:15 Uhr bei phantastischem Sonnenuntergang.

Das ist das Schöne im Sommer. Kaum Angler unterwegs. Man hat den Strand zumeist ganz für sich alleine (zumindest dort, wo nicht ein Ferienort in unmittelbarer Nähe ist) und kann den Abend/die Nacht geniessen. Bestenfalls taucht ab und zu mal ein Brandungsangler am Ufer auf, was aber auch nicht unbedingt die Regel ist. Vor dem Start beobachte ich immer ganz gerne die Wasseroberfläche, was heute bei sehr leichten östlichen Winden relativ gut möglich war, um evtl. Fische auf Raubzug zu erspähen.
Tja....und dann habe ich losgelegt. Fliegenfischen die Nacht hindurch. Als es ganz dunkel wurde, regte sich auch an der Oberfläche so langsam das Leben. Hier ein Platscher, dort ein Ring. Die Fische gingen so auf Raubzug. Hoffentlich auch meine Zielgruppe....... Nach ca. einer Stunde ohne Kontakt, wechselte ich das Fliegenmuster. Da die Fische sich an der Oberfläche tummelten (mitunter auch recht heftige Klatscher - allerdings weit ausserhalb der Fliegenwurfweite), musste die “Fyns Cigar” - ein reiner Oberflächenköder - ran. Und siehe da....es klappte. Allerdings waren die Dorschkinder an diesem Abend so schnell, dass keine Trutte - und wäre sie noch so schnell gewesen - den Köder zu fassen bekam. Es war recht kurzweilig. Jeder fünfte, sechste Wurf brachte einen Biss. Und immer wieder waren es Dorsche zwischen 20 und 40 cm, die meine Fliege rupften. Doch dann konnte ich auch noch Silber erlegen......
Ein Hering hatte meinen Köder eingesaugt. Es ist erstaunlich, was alles so die Fliege als Jagdopfer betrachtet. Mit einem Hering um Mitternacht hätte ich allerdings nie gerechnet.
Nun habe ich in diesem Jahr fast jeden Ostseefisch mit der Fliege erlegt..... Es fehlt mir “nur” noch die Meerforelle in meiner Sammlung. Auch in dieser Nacht hat es nicht geklappt damit. Gegen zwei Uhr war das Wasser schlagartig wie tot und gegen drei Uhr habe ich mich dann auch verabschiedet. Ich werde in den nächsten Tagen einen weiteren Versuch unternehmen, denn die “Platscher” in der Nacht waren nicht von Babydorschen....das waren andere Kaliber....und die sollten doch zu fangen sein  - oder ?? Und vielleicht ist ja ein prächtiger Silberbarren dabei........